Wanderung zum wunderschönen Aussichtspunkt
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ToggleEs ist der Moment, wenn man auf der Eisenbrücke steht und für einen kurzen Moment alles um sich herum ausblendet und nur die Aussicht genießt. Dann steht man auf der Marienbrücke und schaut auf das Schloss Neuschwanstein, dass so prachtvoll auf einem Bergrücken erbaut wurde und vom Ammergebirge umgeben ist.
Die Marienbrücke
90 Meter über der Pöllatschlucht spannt sich die Marienbrücke und ist eine beliebte Sehenswürdigkeit in der Region Schwangau. Warum? Die Marienbrücke bietet eine wunderschöne Aussicht auf das Schloss Neuschwanstein, dass nur 15 Minuten zu Fuß entfernt ist. Und das Schloss Neuschwanstein gehört mit 1.4 Millionen Besuchern pro Jahr mit zu den meistbesuchten Schlössern Europas und ist ebenfalls eine der Top-Sehenswürdigkeiten in der Region des Ostallgäus und Bayern.
König Maximilian II. hat 1845 einen hölzernen Reitersteg bauen lassen und diesen nach seiner Frau, der Königin Marie von Preußen, benannt: die Marienbrücke. Die Holzkonstruktion wurde durch eine Eisenkonstruktion ersetzt und überspannt den Gebirgsbach Pöllat mit einer Länge von 35 Metern.
Wie komme ich zur Marienbrücke?
Es gibt zwei Möglichkeiten, die Marienbrücke zu erreichen:
- zu Fuß
- mit dem Shuttlebus
Der Shuttlebus
- Abfahrt: Haltestelle befindet sich neben dem Parkplatz P4 (Stand 05/2024)
- Ziel-Haltestelle: Aussichtspunkt "Jugend"/ Marienbrücke
- Haltestelle Aussichtspunkt "Jugend"/ Marienbrücke <> Aussichtspunkt Marienbrücke: ca. 5 Minuten zu Fuß
Zu Fuß zur Marienbrücke
Im Internet wird angegeben, dass es bergauf geht und für den Weg ungefähr 45 Minuten zu Fuß eingeplant werden sollen. Meine Schwester und ich parken unser Auto nicht im Zentrum (Parkplatz P4), sondern zwischen der Colomanstraße und Schwangauer Straße auf dem "Parkplatz P2 Königsschlösser". Von hier sind es ungefähr 10 Minuten zu Fuß zum Ausgangspunkt auf der Alpseestraße.
Auf der Alpseestraße ist es hektisch: Fußgänger versuchen die Straße zu überqueren, Autos versuchen vorwärtszukommen und der Shuttlebus schlängelt sich auch in den Straßenverkehr ein. In einem abgetrennten Bereich am Straßenrand warten die Leute auf die Pferdekutsche, die sie zum Schloss Neuschwanstein transportiert. Als wir erfolgreich die Straße überquert haben, folgen wir dem Weg, der seitlich von der Alpseestraße weg und an grünen Wiesen vorbeiführt.
Der Aufstieg zur Marienbrücke beginnt
Meine Schwester und ich folgen dem asphaltierten Weg, vorbei an der kleinen Holzhütte, die ein Informationsstand ist, bis zu einer Gabelung. Von dem gelben Wegweiser können wir ablesen: 40 Minuten bis zur Marienbrücke. Der Weg gleicht eher einem Schotterweg aus Sand und kleinen Steinen. Ich trage Wanderschuhe und meine Schwester Turnschuhe. Mal schauen, wie es wird. Mit Wasser und Snacks im Rucksack beginnen wir unseren "Aufstieg".
Wir wandern bergauf durch einen grünen Mischwald. Am Wegesrand wachsen Wald-Erdbeeren und violetter Alpendost. Die Sonne dringt durch die dichten Blätter von Fichten, Birken und Ulmen. Wir sind sehr froh, dass der Weg schattig ist, weil es heute sehr warm ist.
Während unseres Aufstiegs sehen wir andere Wanderer, die sich auf den staubigen und steinigen Boden setzen, um Pause zu machen und Wasser zu trinken. Andere Sitzgelegenheiten entdecken wir auf unserem Weg nicht. Meine Schwester und ich sind keine geübten Wanderer. Auch wir bleiben zwischendurch stehen, atmen tief durch und trinken Wasser. Und bei dieser Aussicht verweilen wir gerne einen Moment:
Das Ziel ist nah
Nach 20 Minuten kommen wir schnaufend zu einer Gabelung. Mit meinen Wanderschuhen bin ich auf dieser Route im Vorteil, denn meine Schwester rutscht mit ihren Turnschuhe häufiger. Unser Wanderweg grenzt nun an einen asphaltierten Weg, der von Holzgeländern flankiert wird. Nach unserer Zeitrechnung haben wir erst die Hälfte geschafft. Also nutzen wir die Gelegenheit und setzen uns auf einen großen Baumstamm, der am Wegesrand liegt, um eine Pause zu machen. Uns fällt auf, dass sehr viele Leute an uns vorbeigehen, auch mit Kinderwagen und Hunden. Nach der Ruhe im Wald ist es für uns hier sehr trubelig.
Hier ist ein ständiges Kommen und Gehen. Als nun auch noch der Bus kommt, werde ich stutzig. Sind wir vielleicht doch schon näher an unserem Ziel als gedacht? Ich spreche ein Pärchen an und sie bestätigen mir, dass wir nur noch zwei bis drei Minuten vom eigentlichen Ziel entfernt sind. Frisch gestärkt starten wir nun unsere letzte Mini-Etappe.
Am Ziel
Auf dem letzten Stückchen bis zur Marienbrücke schlängelt sich der asphaltierte Weg zwischen dem dichten grünen Mischwald entlang. Wir folgen dem Weg noch ungefähr zwei Minuten und können mit großer Sicherheit sagen, dass wir unser Ziel erreicht haben: hier drängen sich Menschenmassen aneinander vorbei. Dennoch wirkt es ruhig und geordnet. Die Gesichtsausdrücke der entgegenkommenden Leute zeigen unterschiedliche Emotionen von genervt wirkend bis lachend und freudig.
Wer nun Sorge hat, es könnte bei einem großen Andrang zu voll auf der Brücke werden: der Zugang wird begrenzt. Laut Marcus Prost von der Bayerischen Schlösserverwaltung heißt es: "Wir beschränken den Zugang, wenn zu viele Menschen auf der Brücke sind. Dies hat jedoch keine statischen Gründe, sondern es geht uns darum, zu große Menschenansammlungen auf der Brücke zu vermeiden." Sind auf der Brücke zu viele Besuchende, reguliert der Sicherheitsdienst vor Ort den Zustrom und gibt die Brücke erst dann wieder frei, wenn mehr Platz ist.
Meine Schwester und ich bahnen uns langsam einen Weg auf die Marienbrücke und finden eine Lücke. Wir stehen auf der leicht schwankenden Brücke am Eisengeländer und genießen die grandiose Aussicht auf das Schloss Neuschwanstein.
Für einen kurzen Moment blenden wir die anderen Personen auf der Brücke aus. Die Aussicht und die Landschaft mit dem prächtigen Ammergebirge ziehen uns für einen Augenblick in ihren Bann. In diesem Moment hören wir sogar das Wasser rauschen. Vermutlich ist es der Pöllat Wasserfall, der sich mit 30 Meter Fallhöhe in den Gebirgsbach Pöllat ergießt. Wir machen unsere Erinnerungsfotos und verlassen die Brücke nach ein paar Minuten wieder.
Gut zu wissen
Fazit
Auch wenn es auf der Marienbrücke sehr voll war und unser Aufenthalt nur sehr kurz, die Aussicht ist es wert hierherzukommen.